EUDIMENSIONS Local Dimensions of a Wider European Neighbourhood: Developing Political Community through Practices and Discourses of Cross-Border Co-operation
Das Projekt EUDIMENSIONS wird aus dem Sechsten Rahmenprogramm
SIXTH FRAMEWORK PROGRAMME PRIORITY 7 4.2.1 New Borders, New Visions of Neighbourhood, finanziert. |
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1. Projektkontext
Mit der Aufnahme zehn neuer Mitgliedstaaten im Jahr 2004 und dem
Beitritt Bulgariens und Rumäniens im Jahr 2007 setzte die Europäische
Union ihre bisher stetige Erweiterung noch fort. Neben der derzeit teils emotional
diskutierten Frage, wie die Grenzen Europas verlaufen, mit welchen Nachbarn
die EU-Europäer für einen EU-Beitritt ausreichend kulturelle Gemeinsamkeiten
haben und welche Länder entsprechend Kandidaten sein können, wird jedoch auch
die zunehmende Handlungsunfähigkeit der EU aufgrund der wachsenden Zahl unterschiedlicher
Partikularinteressen, dem hohen Grad an Interdependenz zwischen den Mitgliedstaaten
aufgrund der bisherigen Integration, und nicht mehr geeigneter Entscheidungsprozesse
kritisiert. Beitrittsambitionen weiterer Länder werden daher sehr kontrovers
diskutiert und stoßen zunehmend auf Ablehnung.
Hieraus resultiert die Frage, wie die Beziehungen der EU zu ihren Nachbarn gestaltet
werden können, die in absehbarer Zeit keine Beitrittsperspektive haben werden.
Mit der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) im Allgemeinen
und dem Konzept 'Wider Europe' hat die Europäische Kommission als Beitrittsalternative
eine weitgehende Vorstellung von regionaler Nachbarschaft formuliert, die "über
Kooperation hinausgeht, um ein bedeutendes Maß an Integration zu erreichen."
Die EU sieht in dieser neuen Dimension regionalen Austauschs und regionaler
Wechselwirkungen einen "enormen Gewinn für alle Beteiligten aufgrund wachsender
Stabilität, Sicherheit und Wohlstand"
2. Projektbeschreibung
EUDIMENSIONS strebt an, die Auswirkungen dieser neuen geopolitischen Zusammenhänge und Rahmenbedingungen für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und politische Beziehungen zwischen der EU und ihren Nachbarstaaten zu identifizieren und zu verstehen. Genauer: Im Rahmen des Projekts wird das Entstehen einer politischen Öffentlichkeit untersucht, die sich durch Kooperations-Initiativen und durch sich verändernde politische Diskurse manifestiert, die Communities und Gruppen über nationale Grenzen und Außengrenzen der EU hinweg miteinander verbinden.
EUDIMENSIONS wird dies anhand der Analyse von Kooperationsprozessen zwischen zivilgesellschaftlichen Gruppen und den vielschichtigen Kontexten, in denen sie agieren, umsetzen. Fallstudien werden sich sowohl auf spezifische Gemeinden als auch auf grenzüberschreitende Netzwerke konzentrieren, die oft über lokale, regionale und nationale Ebenen hinaus agieren, um ihre Ziele zu verwirklichen.
EUDIMENSIONS wird regionale, soziale und politische Entwicklung als zentrale Handlungsfelder der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit untersuchen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei sozialen, kulturellen und "Gender"-Themen zuteil.
3. Ziele des Projekts sind,
4. Fallstudien
Im Rahmen des Projekts werden zivilgesellschaftliche Kooperationsprozesse
in neun Fallstudien an unterschiedlichen Außengrenzen (in verschiedenen Außen-Grenzregionen)
der Europäischen Union durchgeführt. Namentlich handelt es sich hierbei um
die finnisch-russische,
die estnisch-russische,
die polnisch-russische Grenze nach Kaliningrad
(Königsberg),
die polnisch-ukrainische,
die ungarisch-ukrainische,
die rumänisch-moldawische und
die griechisch-türkische Grenze,
die in zwei separaten Studien, sowohl von einem griechischen, als auch von einem
türkischen Institut untersucht wird.
Als weiteres Untersuchungsgebiet für eine Referenzstudie von geringerem Umfang
wurde
die spanisch-marokkanische
Grenze ausgewählt.
5. Workshops
Im Verlauf des Projekts finden lokale Workshops mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren und ihren Interessenvertretern vor Ort statt, die einerseits dem Informationsgewinn der am Projekt beteiligten Forschungsinstitutionen dienen und andererseits den Akteuren selbst ein Forum für den Informationsaustausch bieten sollen. Gleichermaßen finden regelmäßige Workshops der Projektpartner statt, um die wissenschaftliche Arbeit abzustimmen und zu koordinieren.
6. Beitrag des Projekts
Der erwartete Beitrag des EUDIMENSIONS-Projekts wird wissenschaftlicher, politik-orientierter und allgemein praktischer Natur sein. Die Verwertung der Ergebnisse wird in erster Linie durch die Verbreitung durch das Konsortium gewährleistet. Neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse soll im Besonderen der Informationsbedarf der grenzüberschreitend tätigen Akteure, ihrer Interessenvertreter vor Ort, der NGOs und der Europäischen Kommission gedeckt werden.
Allgemein wird das Projekt im Sinne eines Europäischen "Mehrwerts"
7. Konsortium
Das EUDIMENSIONS-Konsortium besteht aus folgenden Projektpartnern:
8. Projektlaufzeit:
Mai 2006 bis April 2009